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Den Abschied im Visier

Nichts ist so unbeständig, wie das Wetter. Statt Spätherbst eher Frühsturm. Für den Nachmittag waren am Samstag 4-7 Bft angesagt, nachts auf bis 9 Bft hochgehend. Also nichts, um eine Tour zu unternehmen. Aber Zeit genug, raus aus dem Liegeplatz, durch die Schleuse und links nach Lemmer hinein zu motoren. Vorbei an einer Plattbodenschiffregatta, direkt in den dort wohl größten Hafen Friese Hoek. Dort hatte ich einen Liegeplatz für 2022 nachgefragt und genau EINER ist noch für meine Bootsgröße vorhanden. In einem echten Hafen, also nichts mit Naturschutzgebiet. Aber dafür ohne Schleuse aufs Ijsselmeer! Da ich ja binnen nicht mehr fahre, vermeide ich so jedes Wochenende zweimal Schleusen mit unbekannten Wartezeiten von 30 - 120 Minuten pro Mal. Das macht Fahrten besser kalkulierbar, auch z.B. für Kurztripps in die Waddenzee. Auf dem Vorschaubild ist der Liegeplatz zu sehen: Der zweite von links.

Das Betonwerk liegt auf der anderen Seite des Wasserarms und ist nicht wirklich zu hören. Die Boxengasse ist damned eng und bei Wind werde ich wenn vorwärts rein nur rückwärts die ganze Boxengasse heraus fahren können. Wie immer hat alles seine Vor- und Nachteile. Dafür mit Wassertankstelle und leicht zugänglicher Fäkaltankabsaugstation. Und in 5 Minuten zu Fuß in der Innenstadt von Lemmer.

Die Übungsfahrt hatte gute 4 Bft aus SW, also der klassischen Windrichtung. Ich kann damit gut absehen, was mich erwartet. Die Breite ist extrem knapp, aber passt. Auch die Länge ist genau abgepasst. 2022 wird also der Abschied von de Brekken nach fast 12 Jahren Liegezeit.

Die Nacht war dann krachtig Wind, aber nicht so schlimm am aktuellen Liegeplatz, weil durch die Baumreihe zum Glück geschützt. Und ich konnte direkt kontrollieren, ob der letztes Wochenende eingebaute Windgenerator auch vernünftig funktioniert. Und das tut er.

Ab gestern Nachmittag dann nur mit kurzen Pausen Dauerregen bis heute Nachmittag. Also ideal um zu prüfen, warum es die letztes Jahr neu eingebaute Heizung nicht tut. Also Startversuch -nichts passiert. Dann hatte ich den Tipp bekommen, erst einmal die Sicherungen heraus zu ziehen, das solle wie ein Restart wirken. War mir nicht logisch, weil ich ja die Batterie gewechselt hatte und damit auch den Strom komplett getrennt. Aber was solls, ist ja nicht viel Aufwand: Beide Sicherungen intakt. Neugierig dann nochmals die Heizungsregelung zum Starten betätigt. Was soll ich sagen: Sprang sofort an und heizte wie der Teufel. Keine Ahnung, warum. Aber wer kann schon Elektronik verstehen? Also Achselzucken, Freude und Genuss der Wärme.

Na ja, einen Wehmutstropfen gabs dann doch noch. Kurz nach dem Anlaufen roch ich etwas. Sofort stürzte ich in den Regen an die Reling und richtig: Der Heckfender hing zu nah am Auspuff und war schon angekokelt. Irgendwas ist halt immer.

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